Eine klassische Gardine besteht aus zwei Teilen, dem Store und dem Dekoschal. Der Store ist eine halbdurchsichtige, meist weiße Untergardine, die sich zuziehen lässt. Sie kann entweder bodenlang oder halblang sein. Neben ihrem Dekoeffekt sollen Stores Tageslicht ins Zimmer scheinen lassen, gleichzeitig aber einen Sichtschutz bieten. Der zugehörige Dekoschal wird auch als Übergardine bezeichnet und meist seitlich des Fensters angebracht.
Vorhänge oder Gardinen im Wohnzimmer waren lange Zeit "unschick". Wer schon raumhohe Fenster hatte, der wollte sie nicht zuhängen. Dabei machen Textilien am Fenster Wohnzimmer behaglicher - ohne dabei zwingend spießig zu sein. Besonders engmaschig gewebte Baumwolle und Gardinen aus Leinen schlucken Schall und wirken wie ein Weichzeichner in puristisch eingerichteten Räumen. Dienen Gardinen hingegen eher als dekoratives Element am Fenster, reichen lichtdurchlässige, synthetische Stoffe wie beispielsweise Polyestergewebe.
Ähnlich funktionieren Gardinen auch im Schlafzimmer. Gerade Gardinen aus eher dicken und flauschigen Textilien sorgen durch zusätzlichen Schallschutz für ruhigere Nächte und sperren zudem in Altbauten auch einen Teil der durch die Fenster kriechenden, winterliche Kälte aus. Tipp: Bei Gardinen für das Schlafzimmer auf dunkle Töne oder speziell blickdicht beschichtete Stoffe achten, um den Raum optimal verdunkeln zu können.
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Eltern und größere Kinder haben bei der Auswahl der passenden Gardine die Qual der Wahl: Farbenfrohe Motive, Jahreszeitliches oder Gardinen in der Lieblingsfarbe stehen ebenso zur Auswahl wie die lichtundurchlässige Gardine zur Verdunklung des Kinderzimmers - sinnvoll besonders bei Babys und Kleinkindern. Farbenfrohe Gardinen umspielen den Ausblick nach draußen und werfen warmes Licht in den Raum, wenn sie die Sonnenstrahlen einfangen dürfen. Eine Gardine mit Farben und Mustern wirkt frisch und fröhlich und kann zum schönen Blickfang im Raum werden, oder - dezent und zurückhaltend eingesetzt - eine harmonische und ruhige Atmosphäre betonen.
Moderne Gardinen lassen sich gemeinhin leicht anbringen. An Gardinenstangen, die oberhalb des Fensters montiert werden, kann die Gardine entweder an einem Faltenband oder an Schlaufen befestigt werden und lässt sich dann leicht auf- und zuziehen. Die Gardinenstange misst die Breite des Fensters plus Überhang an beiden Fensterseiten und ist zumeist aus Holz oder Metall gemacht.
Seit einigen Jahren ersetzen dünne Stahlseile immer häufiger die klassische Gardinenstange. Sie werden mit einer Halterung ebenfalls an Wand oder Decke befestigt. Wichtig ist, Schrauben und Dübel zum Anbringen der Gardinenhalterung so zu wählen, dass sie auch auf lange Sicht das Gewicht der Gardine tragen und sicher und fest allen Belastungen standhalten. Bei der Montage sollte man außerdem beachten, dass sich das Fenster problemlos kippen lässt, auch wenn die Gardine geschlossen ist.
Übrigens: Wer möchte stellt seiner Gardine so genannte Schabracken zur Seite. Dabei handelt es sich um eine Stoffbahn oder geraffte Elemente als oberen Abschluss der Gardine, der auf Wunsch deren Aufhängung oder einen unschönen Rollladenkasten verdecken kann.
Mehr Infos und Ideen zum Thema finden Sie in unserem Artikel: Gardinen aufhängen.
Dichte Stoffe wie engmaschig gewebte Baumwolle konkurrieren mit feinen, lichtdurchlässigen Textilien; Meterware zum Selbstnähen mit Fertig- oder Maßgardinen, so dass jeder die individuell passende Gardine für seine Bedürfnisse finden sollte. Für die Auswahl helfen vorab Antworten auf folgende Fragen weiter: Welche Anforderungen soll der Vorhang erfüllen? Möchte ich hauptsächlich Deko und Atmosphäre oder auch Sichtschutz, Verdunklung oder Schalldämmung? Mit welchen Farben und Materialien fühle ich mich wohl? Das alles bestimmt die Art, Dessinierung, blickdichte Textur oder Transparenz des Vorhangstoffs. Um zu wissen, was einem gefällt, empfiehlt es sich auch, ein Moodboard aus Inspirationsbildern sowie Farb- und Stoffmustern anzulegen. Für den perfekten Vorhangtraum ist es außerdem sinnvoll, sich von einem professionellen Interiordesigner oder Raumausstatter beraten zu lassen, der die persönlichen Vorlieben in ein stimmiges Konzept verwandelt. Dafür am besten mal bei Freunden oder Bekannten mit schönen Vorhängen oder im Lieblingseinrichtungsgeschäft nachfragen. Im Netz gibt’s gute Adressen unter deco.de/einrichtungsprofi.
Tipp für mehr Sicherheit zu Hause: Achten Sie beim Kauf nach Möglichkeit darauf achten, dass die Gardine aus schwer entflammbarem oder gar feuerfestem Material besteht.
Fertiggardine mit Standardmaß:
Maßgardine:
Kleiner Wermutstropfen: Mit Wohntextilien ist es wie mit der Mode, sie unterliegen Trends. Farbe, Länge und Material der Stoffe wechseln und erfinden sich immer wieder neu - dadurch kann die Gardine wunderbar als Dekoelement im eigenen Zuhause verwendet werden. Ihre eigentliche Funktion, der Schutz vor Licht, Lärm und unerwünschten Einblicken von außen, gerät darüber aber trotzdem nicht in Vergessenheit. Beides kombinieren lässt sich mit folgender Idee: Arbeiten Sie bei der Gardine in Kombination mit einem Vorhang in Schichten. So kann der Sichtschutz gewährleistet werden - das Design kommt aber nicht zu kurz.
Perfekt fürs Wohnzimmer: Vorhang "Gonda" von Bolia
Abmessungen
Pauschalangaben zur perfekten Vorhanglänge und -breite sind schwierig, da sich das Idealmaß nach Fenstergröße, Stoffmuster und Vorhangstil richtet. Generell rechnet man in der Länge zum Abstand zwischen Schiene und Boden je nach individuellem Geschmack ein paar Zentimeter dazu oder zieht sie ab. Vorhängen mit Wellenfaltung steht es gut, wenn sie leicht über dem Boden schweben, üppigen Schals, wenn sie etwa zehn Zentimeter auf dem Boden aufliegen. Für die Breite sollten seitlich 20 Zentimeter Überstand dazugerechnet werden und ein Raff-Faktor von 1:2, bei großen Mustern 1:2,5 – das heißt pro Fenstermeter mindestens doppelte Stoffbreite.
Die Begriffe Gardine und Vorhang werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft synonym verwendet – doch es gibt Unterschiede, etwa im Stoff.
Gardinen sind licht- und blickdurchlässig, bezeichnen also einen transparenten oder zumindest halbtransparenten Vorhang. Typische Gardinengewebe – oft auch Inbetweens genannt – sind leichte Voiles, Ausbrenner oder Tüll.
Vorhänge schirmen den Raum vor Licht und Blicken ab. Vorhangschals aus dekorativen Stoffen sind gute Kombipartner von Gardinen, können aber auch allein hängen – und aus schlichten Unis, opulent-floralen Prints oder glamourösen Velours gemacht sein.
Faltung
Ob und wie sich ein Vorhangstoff in Falten wirft, wird von seinem Gewebe und dem verwendeten Gardinenband bestimmt, das dank eingewebter Schlaufen auch das Einhängen von Vorhangringen oder -gleitern ermöglicht. Es wird oben an der Rückseite der Stoffbahn angenäht. Zieht man an den eingearbeiteten Zugkordeln, wird der Stoff je nach Ausführung angekräuselt oder in regelmäßige Falten gelegt. Besonders angesagt sind derzeit sogenannte Wellenbänder, die für einen besonders regelmäßigen und sehr geradlinigen Faltenwurf sorgen
Posamenten
Den letzten Schliff verleihen Vorhängen sogenannte Posamenten: Keder, Quasten, Kordeln, Litzen, von samtig-luxuriös bis verspielt mit Pompons. Raffhalter mit Quasten halten Stoffe tagsüber im Zaum und sind perfekte Begleiter für den eleganten Salon-Stil.
Ein Gardinenband legt den Vorhang in akkurate Wellen – präsentiert an "Rechteckprofil Quattro", einem Schienensystem, das den Stoff auch übereck führt.
Abgase von draußen, Essensdunst oder gar Zigarettenrauch machen jeder Gardine mit der Zeit zu schaffen. Alle Gardinen in der Wohnung regelmäßig waschen und bügeln zu müssen, ist arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Achten Sie deswegen schon beim Kauf der Gardine auf ihre Eigenschaften: pflegeleichte, formbeständige Gardinen mit gutem Faltenfall danken es Ihnen später durch weniger Pflegeaufwand.
Kleiner Tipp: Frisch gewaschene Gardinen können noch in leicht feuchtem Zustand aufgehängt werden. Sie hängen sich dank ihres Eigengewichts aus und werden auch ohne Bügeln schön glatt. Schwere Gardinen aus dichten Stoffen sollten Sie allerdings anschleudern und beim Aufhängen das zusätzliche Gewicht bedenken, dass nun auf Gardinenstange, Dübel und Schrauben wirkt.
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